Häufige Fragen zur Zwergensprache


    1. Warum soll man Zeichensprache für hörende Kinder benutzen?

Durch den Einsatz von einfachen Handzeichen und Gesten sind schon Babys in der Lage, ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen. Und dies lange bevor sie sprechen lernen. Sie als Eltern oder BetreuerInnen stehen dem Weinen Ihres Zwerges nicht mehr ratlos gegenüber. Er kann Ihnen sagen, was er will.

Den Eltern hilft die Zwergensprache im Alltag mit ihrem Kind enorm und gibt ihnen außerdem einen viel besseren Eindruck von der Welt der Kleinen. Durch Babyzeichensprache lassen Sie Ihr Kind durch eine interaktive Kommunikation viel intensiver am Alltagsgeschehen und an gemeinsamen Erlebnissen teilhaben. Das stärkt natürlich auch die Bindung zwischen den Mitgliedern Ihrer Familie.

Durch die Verbindung von Zeichen und gesprochenem Wort erleichtern Sie dem Kind das Verstehen des Gesagten. Unter dem Aspekt des ganzheitlichen Lernens unterstützen Sie die visuelle, motorische und akustische Wahrnehmungsfähigkeit des Babys und somit auf spielerische Weise auch seine Sprachentwicklung. Babyzeichen geben den Kindern eine deutliche Hilfestellung bei der Differenzierung im lautlichen und semantischen Bereich sowie bei der Begriffsbildung zum Aufbau ihres Weltwissens. Nicht zuletzt können die Kleinen ihre Bedürfnisse damit konkreter äußern als es rein durch Zeigen der Fall wäre und beginnen schon früh von sich aus den Dialog mit Eltern und Betreuern.

    2. Ab wann kann ich mit der Zwergensprache beginnen?
Lina zeigt <q>weg</q>
Lina zeigt weg

Sobald Ihr Kind seine Hände gezielt einsetzen kann, denn dann ist es auch in der Lage, Babyzeichen zu formen, um sich Ihnen mitzuteilen. Meist ist dies ab einem Alter von 6 - 9 Monaten der Fall.

Sie als Eltern können natürlich schon früher die Babyzeichensprache lernen. Dann haben Sie bereits das Rüstzeug für die wichtigsten Zeichen erworben und können diese bereits in Ihren Alltag einbinden und sich so daran gewöhnen.

Hat Ihr Baby bereits die Geste Winke-winke zum Verabschieden gelernt, so wird es freudig auch neue Zeichen in sein Repertoire aufnehmen.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Baby schon reif genug für die Zwergensprache ist – kein Problem – fangen Sie einfach damit an. Sie können nichts falsch machen, Sie müssen eventuell nur ein bisschen länger auf Babys erstes Zeichen warten.

Grundsätzlich ist es nie zu früh, um mit Babyzeichen zu starten. Es gibt aber ein paar Punkte, welche ein guter Hinweis darauf sind, dass ein Baby bereit ist, um mittels Babyzeichen zu kommunizieren. Unsere liebe Kursleiterin aus Zürich, Désirée Yardong, hat sich mit ihrer Tochter hingesetzt und ein kleines Video gedreht zum Thema: "Wann ist Dein Baby bereit für Babyzeichen?"

    3. Mein Kind ist bereits 1 1/2 Jahre. Ist es schon zu spät für Zwergensprache?

Nein, auf keinen Fall. Wenn Ihr Kind schon etwas älter ist, kann es trotzdem von Babyzeichen profitieren. Fangen Sie am besten sofort damit an. Gerade ältere Babys lernen die Zeichen recht schnell und erweitern so ihren Wortschatz.

Selbst wenn Ihr Kind schon etliche Wörter spricht, so ist seine Kommunikation doch noch recht eingeschränkt. Die Babyzeichen bieten ihm an dieser Stelle ein noch größeres Vokabular und damit bessere Möglichkeiten, seine Wünsche auszudrücken und sich Ihnen mitzuteilen.

Einige Wörter sind für Kinder schwierig auszusprechen. Mit Babyzeichen können Sie trotzdem darüber reden. Ganz klar, dass Ihr Kind dann weit weniger frustriert ist.

    4. Wird durch Babyzeichensprache das Sprechen lernen verzögert?

Nein, auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen könnte. Das Gegenteil ist eher der Fall. Da Zeichen und Wörter immer zusammengebraucht werden, ersetzt die Zeichensprache die eigentliche Sprache nicht.

Unsere Zwergensprache versucht vielmehr, eine Brücke zu schlagen zwischen einer stark eingeschränkten Kommunikation im frühen Babyalter bis zur voll ausgebildeten Sprache des Kleinkindes.

Das endgültige Ziel sollte für hörende Babys nicht die Perfektionierung der Handzeichen, sondern immer die gesprochene Sprache sein! Darauf sind unsere Klassen und Lehrpläne ganz klar ausgerichtet.

    5. Wenn wir Zeichensprache benutzen, reden wir dann nicht automatisch weniger mit unserem Kind?

Auch hier ist eher das Gegenteil der Fall. Zeichen und Wort sind immer als Einheit zu sehen. Wir sprechen und verstärken gleichzeitig die Hauptwörter unserer Aussage, indem wir hierfür die entsprechenden Babyzeichen einsetzen.

Eltern, die mit ihren Babys Zeichensprache benutzen, sprechen viel bewusster mit ihnen und achten darauf, was sie sagen und wie sie etwas ausdrücken. Außerdem beobachten sie häufig ihre Babys genauer und deren Versuche, sich auszudrücken.

Die Kommunikation nimmt durch den Einsatz von Zwergensprache definitiv nicht ab. Im Gegenteil, sie wird um vieles erleichtert, wird bewusster und macht für alle einfach mehr Spaß.

    6. Wie können auch Babys von berufstätigen Eltern von der Zwergensprache profitieren?

Ganz einfach - indem Sie die Babyzeichen während Ihrer gemeinsamen Zeit benutzen.

Es ist ganz leicht und braucht keine extra Zeit.

Lassen Sie die Zeichen einfach in Ihre normale Unterhaltung beim Anziehen, Windeln, Baden, Essen und der Gute-Nacht-Geschichte einfließen.

Es wird Ihre Kommunikation ohne Zweifel bereichern und den Alltag erleichtern, weil Ihr Kind weniger frustriert ist und seine Bedürfnisse mitteilen kann.

    7. Ist Zeichensprache nicht nur für gehörlose und hörgeschädigte Kinder gedacht?

Ursprünglich schon. Die Zeichen- oder Gebärdensprache ist das Kommunikationsmedium für gehörlose oder hörgeschädigte Menschen.

Unsere Zwergensprache wurde aber speziell für hörende Babys entwickelt. Sie können uns zwar verstehen, aber es dauert lange Zeit, bis sie sprechen lernen. Die motorischen Fähigkeiten für den zielgerichteten Einsatz ihrer kleinen Händchen lernen sie schon viel früher. Daher bietet es sich an, die Vorteile der Zeichensprache auch für hörende Kinder und ihre Eltern zu nutzen.

Unsere Zwergensprache ist auf der deutschen Gebärdensprache aufgebaut. Sie benutzt - wo möglich - deren Handzeichen. Zum Teil wurden schwierige Zeichen aber vereinfacht und so angepasst, dass auch kleine Hände damit klarkommen. Unsere Kurse können deshalb von allen Eltern und Babys - mit oder ohne Hörprobleme - besucht werden.

    8. Wie lange wird mein Kind die Zeichensprache zur Kommunikation einsetzen? Hört es irgendwann damit auf?

Solange bis es die gesprochene Sprache gut beherrscht. Auch das ist natürlich individuell sehr verschieden.

Lernt es sprechen, wird es eine Zeitlang sowohl Zeichen als auch Wort gleichzeitig benutzen. Wenn es sich mit Worten deutlich ausdrücken kann und damit das erreicht, was es will, werden die Zeichen nach und nach verschwinden.

Ein Vorteil der Zwergensprache ist, dass, wenn ein neues Geschwisterchen zur Welt kommt, Sie die Grossen in die Kommunikation mit dem neuen Baby einbeziehen können. Und Sie können sich vorstellen, wie wichtig und bedeutend sich dann der große Bruder oder die große Schwester fühlen werden. Das erleichtert die neue Situation natürlich gewaltig und begünstigt eine enge Bindung zwischen den Geschwistern.

    9. Was ist das besondere an Zwergensprache-Kursen?

Wo kann Ihr Kleines sonst lernen, mit Ihnen zu kommunizieren, bevor es sprechen kann?

Kein anderer Kurs verbindet diese interaktive Kommunikation mit Ihrem Baby noch mit Singen, Musizieren, Spielen und vielfältigen Kontaktmöglichkeiten für junge Familien mit Babys.

Aber nicht nur der Spaß für Groß und Klein steht bei uns im Mittelpunkt. Unser Zwergensprache-Programm ist wissenschaftlich fundiert und wurde von Pädagogen, Sprachwissenschaftlern, Musiklehrern, Gebärdensprachdolmetschern und - natürlich nicht zu vergessen - Müttern erarbeitet. So bieten unsere Kurse eine tolle Mischung aus Vergnügen und strukturiertem Lernen in entspannter Atmosphäre.

Unsere Kurse eignen sich für Kinder von 0 - 2 Jahren. Kinder über 2 Jahre können nach Absprache mit dem lokalen Kursleiter teilnehmen.

Haben Sie die Unsicherheit, was Ihr Baby will und das häufige Geschrei zu Hause satt? Wenn Sie Ihrem Kind den besten Start ins Leben geben und Ihres gleichzeitig einfacher machen möchten, dann zögern Sie nicht und kommen Sie zu unseren Kursen!

  10. Woher stammt die Idee der Babyzeichensprache?
Lina zeigt <q>essen</q>
Lina zeigt essen

Die Idee der Anwendung der Zeichensprache auch für hörende Babys wird seit den 80er Jahren vor allem in Amerika und England erforscht.

Man stellte fest, dass hörende Babys, von denen mindestens ein Elternteil gehörlos war, viel früher kommunizieren konnten als deren gleichaltrige kleine Kollegen.

Unsere Zwergensprache-Kurse basieren auf dem System der deutschen Zeichensprache, so ermöglichen sie nicht nur die frühe Kommunikation mit Ihrem Baby, sondern auch einen Einstieg in die Sprache der Gehörlosen und Hörgeschädigten.

  11. Mit welchen Babyzeichen sollte man beginnen?

Am besten Sie beginnen mit den Zeichen, die die Grundbedürfnisse Ihres Babys ausdrücken wie z. B. Milch oder Essen. Führen Sie zunächst nur ein Zeichen ein und nehmen Sie ein weiteres erst dann hinzu, wenn Ihr Baby das erste richtig im Kontext verwenden kann.

Max hat als erstes das Zeichen für mehr gelernt, welches sich in vielen Situationen gut verwenden und verdeutlichen lässt. Sowohl für mehr essen oder mehr trinken, aber auch für mehr vorlesen, mehr Seifenblasen, mehr singen, mehr Bauklötze aus der Box holen, noch mehr Schienen für die Eisenbahn zusammenbauen usw..

Ist Ihr Baby schon etwas älter, können Sie auch zwei oder drei Zeichen auf einmal einführen. Später können dann Zeichen für die Dinge hinzukommen, die Ihr Kind brennend interessieren, wie vielleicht Haus- oder Zootiere. Vor allem bei kleinen Jungs sehr beliebt sind Auto, Eisenbahn und Flugzeug. Aber auch Sicherheitszeichen wie Stopp oder heiß sollten nicht fehlen.



  12. Stimmt es, dass Zwergensprache die berüchtigten Trotzanfälle verhindern kann?

Nicht komplett, aber sie werden auf jeden Fall verringert und für den Rest der Familie erträglicher.

Unsere Babys haben schon einen enorm großen passiven Wortschatz und verstehen unheimlich viel. Doch sind sie lange Zeit nicht in der Lage zu sprechen. Lernen Sie dann die ersten Wörter, hinkt auch hier ihr Sprachvermögen dem Wortschatz hinterher, um genauso viel auszudrücken, wie sie sagen möchten. Das ist natürlich frustrierend. Vor allem, wenn es darum geht, seinen kleinen Willen zu bekunden.

Je besser Sie Ihr Kind verstehen und auf seine Bedürfnisse und Wünsche eingehen können, desto seltener wird es Wutanfälle haben. Dies setzt natürlich voraus, dass sich Ihr Kind Ihnen verständlich mitteilen kann. Babyzeichen sind der ideale Weg dorthin.



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